Am 15.05.2024 haben die Oberbürgermeisterin der Stadt Norderstedt, die Diakonie HH-West/Südholstein und Pflegediakonie sowie der Verein Kunterbund durch Unterschrift die Absicht erklärt ein sozial-pädiatrisches Zentrum (SPZ) in Norderstedt zu gründen und zu betreiben.
Mit der Diakonie HH-West/Südholstein als Träger für das SPZ und der Unterstützung der Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder der Stadt Norderstedt rückt die Verwirklichung unserer Idee in greifbare Nähe.
Ein Sozial-Pädiatrisches Zentrum für Südholstein in Norderstedt (SPZ)
Das Vorhaben
Die Bevölkerung von Norderstedt und in den angrenzenden Städten und Gemeinden im Kreis Segeberg wächst ständig.
Im Gegensatz zum allgemeinen demographischen Trent nimmt der Anteil von Kindern und Jugendlichen durch den überproportionalen Zuzug von Familien zu. Das betrifft Kindergärten, Schulen, Ausbildungsbetriebe usw. wie die medizinische Versorgung.
Wenig beachtet steigt damit auch der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit besonderem medizinischem Bedarf (früher komplexe körperliche und geistige Behinderung).
Die Situation
Die medizinische Versorgung von Kindern mit besonderem Bedarf (früher komplex körperlich und geistig behinderte Kinder z.B. wegen eines perinatalen Hirnschadens oder einer angeborenen Erkrankung) ist in Norderstedt und Umgebung nicht ausreichend. Kernstück dieser Versorgung sind sozial-pädiatrische Zentren (SPZ), die sich nach SGB V vorwiegend ambulant um die Diagnose und Therapie von Kindern mit besonderem Bedarf interdisziplinär unter fachärztlicher Leitung kümmern.
Der Verein Kunterbund
Der Verein Kunterbund hat sich zum Ziel gesetzt die medizinische Versorgung von Kindern in Südholstein zu verbessern. Es wurde zusammen mit betroffenen Familien und den KinderärztINNen der Region der Bedarf geprüft, Unterversorgung mit Handlungsbedarf festgestellt, ein Realisierungskonzept erarbeitet und der Wille ausgesprochen ein sozial-pädiatrisches Zentrum (SPZ) zu gründen. Der Verein Kunterbund unterstützt das Vorhaben als Förderverein logistisch und bezüglich Personalfindung.
Die Diakonie HH-West/Südholstein
Die Diakonie HH-West/Südholstein mit ihrer Pflegediakonie übernimmt die Trägerschaft. Sie ist bereits Träger der Frühförderung in Norderstedt, einer Einrichtung, die Kinder bis 6 Jahren mit Entwicklungsverzögerungen auf der Grundlage des SGB IX sozialpädagogisch und entwicklungsphysiologisch (= heilpädagogisch) betreut. Damit ist eine Brücke zur medizinischen Versorgung geschlagen. Diakonie HH-West/Südholstein erweitert damit ihre Leistungen für Kinder und Jugendliche erheblich und macht Norderstedt zu einem Standort für Kinder- und Jugendmedizin.
Die Stadt Norderstedt
Bemessung des Bedarfs und der Zuständigkeit von SPZ richten sich nach der Bevölkerungsdichte, der Erreichbarkeit von SPZ in der Nachbarschaft und dem Zuständigkeitsbereich der ermächtigenden kassenärztlichen Vereinigung (KV). SPZ im KV-Bereich Hamburg sind nicht zuständig, SPZ im KV-Bereich Schleswig-Holstein sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht in einer zumutbaren Zeit erreichbar und überlastet (Wartezeiten deutlich über 3-6 Monate). In Norderstedt und in der Umgebung leben 1,25 Mio. Einwohner ohne SPZ. Die Zielgröße, nach der entsprechend der Sozialgesetzgebung ein SPZ vorhanden sein soll, sind 450.000 Einwohner*innen.Somit besteht der allgemeine Konsens (Betroffene, Politik, Verbände), dass hier eine Unterversorgung mit Handlungsbedarf besteht. Mit der heutigen Absichtserklärung befürwortet und unterstützt die Stadt Norderstedt die Gründung eines SPZ für Südholstein mit Sitz Norderstedt. In Kooperation mit dem Land Schleswig-Holstein und dem Kreis Segeberg soll eine kostendeckende Finanzierung gefunden werden.